Bianca Kennedy Kunst / artworks

Find here artworks by the artist Bianca Kennedy

Bianca Kennedy Kunst Zeichnung Bunnies of Okunoshima
Bianca Kennedy - Zeichnung Bunny

Aus der Serie Bunnies of Ōkunoshima, 2024.

Bianca Kennedy art  Bunnies of Okunoshima
Aus der Ausstellung: Bunnies of Okunoshima von Bianca Kennedy (Foto: Tamara Rametsteiner 2024)

In ihrer neuen Aquarell-Serie wendet sich Bianca Kennedy Themen der Selbstgenügsamkeit und des Widerstands gegen gesellschaftliche Erwartungen zu. Inspiriert von der Philosophie des Diogenes, der die Bedeutung der Unabhängigkeit von über üssigen Bedürfnissen und äußeren Zwängen hervorhob, stellt Kennedy Menschen dar, die sich bewusst von gesellschaftlichen Normen und dem damit verbundenen Druck abwenden. Kennedys Aquarelle stellen die Frage, ob wahres Glück in der Rückkehr zur Einfachheit der Natur und der Ablehnung künstlicher gesellschaftlicher Konstrukte liegt. Sie zeigt Menschen, die sich in persönlichem Protest und Unmut der Gesellschaft entziehen um sich ihre eigene Welt zu kreieren. Vom Schlafen als Protest über geogra schen Rückzug bis hin zur philosophischen Selbstgenügsamkeit der Kyniker wie Diogenes, erkundet Kennedy verschiedene Facetten der persönlichen Verweigerung.” (Worldbuilding à la Diogenes)

 

Die japanische Insel Okunoshima ist für ihre große Population an Kaninchen bekannt, die dort einst ausgesetzt wurden. Die Kaninchen von Okunoshima, einst Symbole idyllischer Freiheit, werden in Kennedys Welt zu grimmigen Überlebenskünstlern. Mit blutigen Mündern, die sich in einem erbitterten Kampf um die knappen Ressourcen auf der Insel gegenseitig jagen und fressen, stellen sie eine verstörende Allegorie auf die Schattenseiten von Überbevölkerung und Überkonsum dar.

 

Kennedys Aquarelle und Animations lm zeigen diese Kaninchen nicht nur in ihrer brutalen Realität, sondern spiegeln auch die menschliche Tendenz wider, sich in Zeiten der Krise nach innen zu wenden – ein Echo der Selbstgenügsamkeit und des Rückzugs aus der Gesellschaft. Die Serie setzt sich mit der unbequemen Wahr- heit auseinander, dass Freiheit oft ihren Preis hat, besonders wenn sie ohne Rücksicht auf das größere ökologische Gleichgewicht gewährt wird. Die Ideale der Autarkie und des Rückzugs gilt es zu re ektieren, besonders wenn die Welt immer komplexer und vernetzter wird.

 

Bianca Kennedy - Ohne Titel (Bunnies of Okunoshima) Original Kunst von 2024.

Künstlerin / artist: Bianca Kennedy.

Titel: Ohne Titel (Bunnies of Okunoshima).

Jahr / year: 2024.

Technik / technique: Aquarell, koloriert Bleistift auf Papier / watercolour on paper.

Größe / size: 19 x 15 cm.

Signatur / signature: Original signniert / originally signed.

Rahmung / frame: Gerahmt / framed.

 

Diese Arbeit wurde bereits in der Galerie Krinzinger Wien ausgestellt und stammt direkt vom Künstler / Künstlerin. Gerne legen wir ein Echtheitszertifikat bei.

Der Versand erfolgt als versichtertes Paket mit Sendungsnummer. Wir versenden mit der Österreichischen Post weltweit.

 

EN: This work has already been exhibited at Galerie Krinzinger and comes directly from the artist. We are happy to provide a certificate of authenticity.

The shipment is made as an insured package with tracking number. We ship worldwide with the Austrian Post.

Galerie Krinzinger - Contemporary Art since 1971

Kunst / Original artwork: Bianca Kennedy

550,00 €

  • 1,5 kg
  • 1 Stk. verfügbar / only 1 available
  • In der Seilerstätte 16, 1010 Wien abholbereit, oder Versand (item available at the gallery - self pick up or shipping by parcel post. Info: shop@galerie-krinzinger.at oder+43660 57387361
Bunnies of Okunoshima by the artist Bianca Kennedy

Bianca Kennedy - Ohne Titel (Bunnies of Okunoshima) Original Kunst von 2024.

The Japanese island Okunoshima is known for its large population of rabbits that were once released there. The rabbits of Okunoshima, once symbols of idyllic freedom, become ferocious survivalists in Kennedy's world. With bloody mouths, hunting and eating each other in a fierce battle for the scarce resources on the island, they represent a disturbing allegory of the dark side of overpopulation and overconsumption. Kennedy's watercolors and animation lm not only show these rabbits in their brutal reality, but also reflect the human tendency to turn inward in times of crisis - an echo of self-sufficiency and withdrawal from society. The series confronts the uncomfortable truth that freedom often comes at a price, especially when it is granted without regard for the greater ecological balance. The ideals of self-sufficiency and retreat need to be re ected, especially as the world becomes ever more complex and interconnected».

(Bunnies of Ōkunoshima)

 

Künstlerin / artist: Bianca Kennedy.

Titel: Ohne Titel (Bunnies of Okunoshima).

Jahr / year: 2024.

Technik / technique: Aquarell, koloriert Bleistift auf Papier / watercolour on paper.

Größe / size: 19 x 15 cm.

Signatur / signature: Original signniert / originally signed.

Rahmung / frame: Ungerahmt / unframed.

 

Diese Arbeit wurde bereits in der Galerie Krinzinger Wien ausgestellt und stammt direkt vom Künstler / Künstlerin. Gerne legen wir ein Echtheitszertifikat bei.

Der Versand erfolgt als versichtertes Paket mit Sendungsnummer. Wir versenden mit der Österreichischen Post weltweit.

 

EN: This work has already been exhibited at Galerie Krinzinger and comes directly from the artist. We are happy to provide a certificate of authenticity.

The shipment is made as an insured package with tracking number. We ship worldwide with the Austrian Post.

Galerie Krinzinger - Contemporary Art since 1971

Kunst / Original artwork: Bianca Kennedy o.T. Bunny - 2024.

450,00 €

  • 1,5 kg
  • 1 Stk. verfügbar / only 1 available
  • In der Seilerstätte 16, 1010 Wien abholbereit, oder Versand (item available at the gallery - self pick up or shipping by parcel post. Info: shop@galerie-krinzinger.at oder+43660 57387361

Aus der Badewannen-Serie

Bianca Kennedy Kunst Ausstellung in Wien
Kennedy Ausstellung bei Krinzinger Projekte Wien
Bianca Kennedy Kunst Ausstellung bei Galerie Krinzinger Projekte
Ausstellung / exhibition detail at KRINZINGER
Places in The Heart, 2016. Artwork by Bianca Kennedy
Places in The Heart, 2016 by Bianca Kennedy.

Bianca Kennedy - Places in the Heart (Original Kunst / artwork 2017).

 

Artwork about a movie still from Places in the heart 2016.

 

artwork: Bianca Kennedy

Places in the heart, 2017

felt-tip-pen and mulberry paper on paper

14 x 19 cm, original signiert / (original signed), not framed.

Originally signed.

 

Diese Arbeit wurde bereits in der Galerie Krinzinger Wien ausgestellt und stammt direkt vom Künstler / Künstlerin. Gerne legen wir ein Echtheitszertifikat bei.

Der Versand erfolgt als versichtertes Paket mit Sendungsnummer. Wir versenden mit der Österreichischen Post weltweit.

 

EN: This work has already been exhibited at Galerie Krinzinger and comes directly from the artist. We are happy to provide a certificate of authenticity.

The shipment is made as an insured package with tracking number. We ship worldwide with the Austrian Post.

Galerie Krinzinger - Contemporary Art since 1971

Kunst / artwork: Bianca Kennedy -Places in the Heart.

490,00 €

  • 1,5 kg
  • 1 Stk. verfügbar / only 1 available
  • Wir versenden 2x pro Woche / We ship twice a week. Selbstabholung nach Termin möglich. Info: shop@galerie-krinzinger.at oder 0043 (0)660 57387361
Bianca Kennedy Kunst artwork

Bianca Kennedy - Haunted Airman (Original Kunst / artwork 2017).

 

Artwork about a movie still from Haunted Airman from 2017.

 

artwork: Bianca Kennedy

Places in the heart, 2017

felt-tip-pen and mulberry paper on paper

14 x 19 cm, original signiert / (original signed), not framed.

 

Diese Arbeit wurde bereits in der Galerie Krinzinger Wien ausgestellt und stammt direkt vom Künstler / Künstlerin. Gerne legen wir ein Echtheitszertifikat bei.

Der Versand erfolgt als versichtertes Paket mit Sendungsnummer. Wir versenden mit der Österreichischen Post weltweit.

 

EN: This work has already been exhibited at Galerie Krinzinger and comes directly from the artist. We are happy to provide a certificate of authenticity.

The shipment is made as an insured package with tracking number. We ship worldwide with the Austrian Post.

Galerie Krinzinger - Contemporary Art since 1971

Kunst / artwork: Bianca Kennedy -Places in the heart.

490,00 €

  • 1,5 kg
  • 1 Stk. verfügbar / only 1 available
  • Wir versenden 2x pro Woche / We ship twice a week. Selbstabholung nach Termin möglich. Info: shop@galerie-krinzinger.at oder 0043 (0)660 57387361

Der andere Zustand
Die Badewanne in der westlichen Kunst ist eine an Referenzen reiche Füllform. „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ (1594) und „Der Tod des Marat“ (1793) von Jacques-Louis David stecken bereits früh die Parameter von Eros und Thanatos im Warmwasser ab. Ein Wechselbad der Gefühle präsentiert auch Bianca Kennedy in ihrer Multimediainstallation „We‘re all in this together“ (2018), für die sie etwa 200 Szenen aus Spielfilmen der vergangenen Jahrzehnte auf drei nebeneinander positionierten Leinwänden in Kontext zueinander setzt, die sich allesamt in der Badewanne abspielen. Bereits in einer frühen Arbeit, dem Stop-Motion Kurzfilm „Dear Tub“ (2011), ist die Badewanne zugleich Ort der erotischen Kontemplation als auch des blanken Horrors. In ihrem knappen Begleittext adressiert Kennedy die Badewanne selbst. Eine Apotheose und ihr Gegenteil. Eine Liebeserklärung sowie der Wunsch, sie möge „die schlimmsten Erinnerungen für sich behalten“ und „einfach verschwinden“ – so wie die Protagonistin im Video durch den Sog des Strudels nach Ziehen des Stöpsels am Ende durch den Abfluss verfließt.


In der Literatur ist es Jean Philippe Toussaint, der mit „Das Badezimmer“ (1985) die Badewanne zum zentralen Ort seines Romans macht als sein Protagonist ohne Angabe eines Grundes beschließt, sein Leben als junger Mann darin verbringen zu wollen, Bücher zu lesen, den „Gedanken nachzuhängen“ in einem Refugium der „Ruhe und Gelassenheit“. Es war Sigfried Unseld, der 2005 auf die Parallelen von Toussaints „Das Badezimmer“ und Robert Musils Romanfragment „Der Mann ohne Eigenschaften“ (1930, 1933, 1943) verwies. In Bezug auf Bianca Kennedys Arbeiten ist Toussaint ebenso von Interesse wie Musil. In ihrem Interview mit der Kunsthistorikern Darja Zub spricht sie vom immersiven Zustand des Badens, der sich einstellt, wenn der Körper „im nackten Zustand von einer 37 Grad warmen Flüssigkeit umgeben“ ist und damit eben auch „an den Schutz des Mutterleibs“ in der pränatalen Zeit erinnere. Hierbei kommt eine Seinserfahrung ins Spiel, die Musil stets als den „anderen Zustand“ umriss, eine Selbsterkenntnis die sich Parametern und Dichotomien entledigt und sich in der völligen Entgrenzung die Bahn zu brechen vermag. Diese Auflösung und Atomisierung sind als physischer Aggregatzustand erfahrbar, wenn die eigene Körpertemperatur etwa in der Hitze eines Sommertages oder eben in der Badewanne mit der sie umgebenden Temperatur eins wird. Für Kennedys Schaffen ist das von Interesse, da die Künstlerin in ihren eigenen sowie jenen mit The Swan Collective entstandenen Arbeiten wie „Hybrid“ (2014), „The Lives Beneath“ (2016) oder „ANIMALIA SUM“ (2019) ihre Recherchen im Reich der Mischformen von Flora und Fauna, der Intersexualität sowie der Geschlechterdetermination im Laufe der Embryogenese einbringt, die als verbindendes Element zahlreicher ihrer gelten können – wobei die Künstlerin hierin den Explorationen Matthew Barneys im Rahmen seines „Cremaster“-Zyklus (1994-2002) durchaus nicht unähnlich ist. Kennedy lotet zudem die Demarkationslinie oder vielmehr das Verschwinden derselben zwischen Körperlichkeit und Künstlichkeit, zwischen Wirklichkeit und Fiktion, Realität und Traum, Mensch und Cyborg aus. So zeigen der Hintergrund von Kennedys Website und das Cover ihres Portfoliokatalogs „Artificial Limbs don’t Shrivel“ Wasser befindliche Zehen oder Füße, die kaum noch als solche wahrgenommen werden, da sie in dem erst kürzlich erforschten Prozess des durch das Protein Kerotin ausgelösten Schrumpelns der Haut zwar organisch, aber kaum mehr menschlich wirken. 

Dass in der Badewanne, die den Menschen in ihren verschiedensten Ausprägungen seit vielen tausend Jahren begleitet, jeglicher Status abgelegt wird, wie es sich Kennedy vorstellt, mag indes Wunschdenken bleiben. Zwar ist der Topos des nackten Herrschers bereits seit der Antike darum bemüht, dem Volk zu vermitteln, dass selbst der Staatenlenker einer von ihnen sei, allerdings führte uns Loriot mit seinem Zeichentricksketch „Herren im Bad“ (1978) im Dialog zwischen Herrn Müller-Lüdenscheidt und Herrn Dr. Klöbner vor, dass man sich sehr wohl gänzlich entblößt noch um Hierarchien wie Privilegien streiten kann. Auch der Sexskandal der deutschen Ergo Versicherung im exklusiv angemieteten Budapester Gellert-Bad von 2007 legt nahe, dass zwar alle Mitarbeiter die Dienste von einzig mit Bändchen ums Handgelenk bekleideten Prostituierten in Anspruch nehmen durften, deren verschiedene Farben allerdings darauf verwiesen, wem diese basierend auf der Einstufung in der Firmenhierarchie zur Verfügung standen. Dass bereits im 18. Jahrhundert Kurtisanen in gläsernen Behältnissen frohlockten, verweist einmal mehr auf die synästhetische Sinnlichkeit der Badewanne. Das isolierte Ich hat sich der Kleidung und vieler Konventionen entledigt, es duftet nach ätherischen Essenzen und haptisch erfährt sich der eigene Körper wenn auch nicht schwerelos, so doch in der Schwebe, eben dort, wo sich programmatisch auch Kennedy mit ihrer Kunst positioniert. Die eigene Körperflüssigkeit wird nicht in Nachttöpfe, Bordalous oder Toiletten abgeführt, sondern oftmals mit kindischer Freude ins uns umgebende Wasser entlassen. Wer badet nimmt sich Zeit und sucht die Gemütlichkeit mit sich selber oder die Erotik, ob imaginiert oder gemeinsam mit dem Partner. Es sind Bianca Kennedys Arbeiten zum Thema, die uns jedoch die Vorstellung allzu angenehmer Hygge-Harmonie entziehen und in ihren verstörenden Samples und Bilderwelten immer wieder auf Tod und Verderben verweisen. Auch Brennstäbe aus Uran werden im Zentrum von Atomkraftwerken schließlich im Wasserbad aufbewahrt.


„Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen“ weiß Blaise Pascal in seinem wohl meistzitierten Ausspruch. Das Zimmer kann genauso gut eine Badewanne sein, wobei das Unglück, wie uns Kennedy deutlich macht, uns eben auch dort ereilen kann. Nicht jedem ist es dort beschieden so lautlos aus dem Leben zu treten wie dem englischen Lyriker John Keats, der 1821 auf dem protestantischen Friedhof in Rom beerdigt wurde. Kein Name, kein Datum ziert sein Grab, einzig die von ihm dort erwünschte Zeile „Here lies one whose name was writ in water”.  

 

Text: Thomas Girst

 

The other state
The bathtub in Western art is a filling mold rich in references. "Gabrielle d'Estrées and one of her sisters" (1594) and Jacques Louis David's "Death of Marat" (1793) defined the parameters of Eros and Thanatos in warm water early on. A rollercoaster of emotions is also presented by Bianca Kennedy in her multimedia installation "We're all in this together" (2018), for which she contextualizes some 200 scenes from feature films of the past decades on three screens positioned next to each other, all of which take place in the bathtub. Already in an early work, the stop-motion short film "Dear Tub" (2011), the bathtub is both a place of erotic contemplation and sheer horror. In her concise accompanying text, Kennedy addresses the bathtub itself. An apotheosis and its opposite. A declaration of love as well as the wish that she "kept the worst memories to herself" and "simply disappeared" - just as the protagonist in the video flows through the suction into the drain after pulling the plug at the end.

In literature, it is Jean Philippe Toussaint who, with "The Bathroom" (1985), makes the bathtub the central place of his novel when his protagonist, without giving a reason, decides to spend his life as a young man with reading books, "hanging on to his thoughts" in a refuge of "calm and serenity". It was Sigfried Unseld who in 2005 pointed out the parallels between Toussaint's "The Bathroom" and Robert Musil's novel fragment "The Man Without Qualities" (1930, 1933, 1943). With regard to Bianca Kennedy's works, Toussaint is as interesting as Musil. In her interview with the art historian Darja Zub, she speaks of the immersive state of bathing that occurs when the body " in its naked state is surrounded by a liquid at 37 degrees" and thus also reminds us of "the protection of the womb" in the prenatal period. This is where an experience of being comes into play that Musil always outlined as the "other state", a self-knowledge that gets rid of parameters and dichotomies and is able to break its way in the complete dissolution of boundaries. This dissolution and atomization can be experienced as a physical aggregate state, when one's own body temperature becomes one with the surrounding temperature, for example in the heat of a summer day or in the bathtub. This is of interest to Kennedy's work, as in her own works as well as those created with The Swan Collective, such as "Hybrid" (2014), "The Lives Beneath" (2016), and "ANIMALIA SUM" (2019), the artist explores the realm of hybrid forms of flora and fauna, intersexuality and gender determination in the course of embryogenesis, which can be seen as a unifying element of many of her works - whereby the artist is not at all dissimilar to Matthew Barney's explorations in the context of his "Cremaster" cycle (1994-2002). Kennedy also explores the line of demarcation, or rather the disappearance of it, between corporeality and artificiality, between reality and fiction, reality and dream, human and cyborg. Thus the background of Kennedy's website and the cover of her portfolio catalogue "Artificial Limbs don't Shrivel", show toes or feet in the water that are hardly perceived as such anymore, since they appear organic but hardly human in the only recently researched process of skin shrinking caused by the protein kerotine.

That in the bathtub, which has accompanied man in its various forms for many thousands of years, any status is discarded, as Kennedy imagines, may remain wishful thinking. Although the topos of the naked ruler has endeavoured since antiquity to convey to the people that even the head of state is one of them, Loriot, with his animated sketch "Herren im Bad" (1978) and in the dialogue between Mr. Müller-Lüdenscheidt and Dr. Klöbner, showed us that one can very well argue about hierarchies and privileges if one is completely exposed. The sex scandal of the German Ergo insurance company in the exclusively rented Gellert bath in Budapest in 2007 also suggests that although all employees were allowed to use the services of prostitutes dressed only with ribbons around their wrists, their different colors indicated to whom they were available based on their classification in the company hierarchy. The fact that courtesans were already rejoicing in glass containers in the 18th century once again refers to the synaesthetic sensuality of the bathtub. The isolated ego has freed itself from clothing and many conventions, it smells of ethereal essences and haptically one's own body experiences itself, if not weightlessly, but at least floating, precisely where Kennedy programmatically positions herself with her art. One's own bodily fluids are not discharged into chamber pots, bordalous or toilets, but are often released into the surrounding water with childlike joy. Those who bathe take their time and seek the comfort with themselves or the eroticism, whether imagined or shared with their partner. These are Bianca Kennedy's works on the subject, which however deprive us of the notion of all too pleasant hygge-harmony and in their disturbing samples and imagery repeatedly refer to death and ruin. Even fuel rods made of uranium are finally stored in a water bath in the centre of nuclear power plants.

"All the misfortune of mankind stems solely from man's inability to sit quietly in a room alone," Blaise Pascal knows in his probably most quoted saying. The room may just as well be a bathtub, although, as Kennedy makes clear to us, misfortune can happen everywhere. Not everyone is destined to pass away as silently as the English poet John Keats, who was buried in the Protestant cemetery in Rome in 1821. No name, no date adorns his grave, only the line he wished for there “Here lies one whose name was written in water”.  



Über Thomas Girst:
Thomas Girst, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte, Amerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und an der New York University. Der ehemalige taz-Korrespondent verantwortet seit 2003 das internationale Kulturengagement der BMW Group. 2016 wurde er als „Europäischer Kulturmanager des Jahres“ ausgezeichnet. Zuletzt erschienen The Duchamp Dictionary (2014), 100 Secrets of the Art World (2016) und Alle Zeit der Welt (2019). Er lebt in München.

Bianca Kennedy

(*1989 in Leipzig, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Mit einer Reihe von Medien, darunter Animation, Video, virtuelle Realität, Found Footage und Zeichnung, erforscht sie alltägliche Beziehungen und Routinen und reflektiert über menschliches Verhalten, soziale Normen und Erwartungen. In den letzten Jahren lag Kennedys künstlerischer Schwerpunkt auf dem körperlichen Rückzug. Sie schuf eine Serie, die die Theatralik des Badens und die kulturelle Kodierung des ungeschützten, nackten Körpers untersucht. Mit ihren Arbeiten deckt sie Konflikte auf, die innerhalb von Machtdynamiken und Identitätspolitiken bestehen, und wie sich diese in Kategorien wie Klasse, Geschlecht, Privatsphäre und öffentlicher Raum überschneiden.

 

Gegenwärtig konzentriert sich Kennedys Arbeit auf den persönlichen Protest von Menschen, die von der Welt desillusioniert sind und ihre Wut nach innen richten. Von frühkindlichen Protesten bis hin zu Straight Edge und Hikikomori

untersucht sie die Idee, der Welt zu entsagen und zu versuchen, sie durch Rückzug zu einem

besseren Ort zu machen.

 

In Zusammenarbeit mit Swan Collective als kennedy+swan (gegründet 2013) beschäftigen sich ihre Video- und Virtual-Reality-Arbeiten mit der Zukunft der Evolution und ihren Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen. Durch ökologisches Storytelling werden diese Utopien von der menschlichen Vorherrschaft befreit, die ökologischen Vorteile hybrider Lebensformen beleuchtet und die verdrehte Beziehung zwischen Menschen und Maschinen thematisiert. Kennedy hat international in Museen und auf Festivals ausgestellt. Zu den jüngsten Ausstellungen gehören unter anderem die Lyon Biennale (2022), SCAD Museum of Art (2021), Krinzinger Schottenfeld Wien (2024), Kunsthalle Baden-Baden (2020), Museum der bildenden Künste Leipzig (2020), CCBB Rio de Janeiro (2019) und Sundance Film Festival (2020). Sie ist Preisträgerin des LOOP Discover Award im Jahr 2018 und gewann den TOY Berlin Masters Award im Jahr 2019.

 

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Galerie Krinzinger Contemporary art gallery in Vienna Austria

Galerie Dr. Ursula Krinzinger e. U. 

Seilerstätte 16 - A 1010 Wien (Austria). 

 

Tel / Whatsapp +436605738736

Mail:  shop@galerie-krinzinger.at

www.galerie-krinzinger.at 

 

DI-FR 12-18 Uhr und Samstag 11-16 Uhr und nach Vereinbarung.   

 

 

Umtausch innerhalb von 14 Tagen möglich.

 

Bitte beachten Sie, dass dies der Online Shop der Galerie ist. Nicht alle Waren, besonders die großen, befinden sich in der Galerie vor Ort.


 

Dies ist der Online Shop der Galerie Krinzinger Wien, für Original Kunstwerke, Bücher, Editionen und Poster. Sichere Zahlung und Versand. Die Galerie wurde 1971 von der Kunsthistorikerin Dr. Ursula Krinzinger gegründet.

This is a contemporary art online shop for art prints, books, art posters, and artworks. The gallery was founded in 1971 by Dr. Ursula Krinzinger.