Hermann Nitsch Editionen (Art Prints)

Der Künstler Hermann Nitsch wurde 1938 geboren und starb 2022 in Österreich.
Er lebte und arbeitete in Prinzendorf, Österreich, sowie in Asolo, Italien. In den 1960er und frühen 1970er Jahren war er als einer der Mitbegründer des Wiener Aktionismus (neben Günter Brus, Otto Muel, Rudolf Schwarzkogler) stark engagiert. Am bekanntesten ist er für das Orgien und Mysterien Theater, das zwischen 1962 und 1998 rund 100 Aufführungen erlebte. Das Medium der Malerei ist in Nitschs künstlerischem Schaffen tief verwurzelt und wird durch die Auseinandersetzung mit Religion, Spiritismus und Kreativität inspiriert. Hermann Nitschs Werke werden international ausgestellt und von wichtigen internationalen Institutionen gesammelt.

Hermann Nitsch war ein exzellenter Grafiker, nicht zuletzt durch das damals noch harte Auswahlverfahren an einer dafür spezialisierten Schule.  Seiner Leidenschaft für die hochwertige Druckgrafik blieb bis zu seinem Lebensende erhalten.

Bereits 1971 arbeitete die Galerie Krinzinger mit dem heute berühmten Künstler zusammen. Große Einzelausstellungen folgten und Nitschs Werke wurden auf den wichtigsten Kunstmessen der Welt präsentiert.

eine kunst, die sich dem direkten gestalten der wirklichkeit zuwendet (gestalten mit bereits weitgehendst vorgeformten wirklichkeitsbereichen), mußte noch

von der malerei ausgehend die farbe bereits als substanz, als verschmierbare paste, als verspritz- und verschüttbare flüssigkeit begreifen. der farbklang war unwesentlich. ich verzichtete auf die vielfalt der farben zugunsten der fleisch und blut signalisierenden farbe rot. auf meine bildflächen wurde die farbe des fleisches der passion, des dionysischen exzesses und des kreuzes geschleudert. der ekstatische malprozeß leitete eine analytisch gezüchtete orgiastik ein, die ich bis zum sadomasochistischen grundexzeß steigerte. innerpsychisches, als auch das innere des leibes wurde nach außen gekehrt. fleisch und blut, die feuchtigkeit von gekröse und eingeweiden wurde sichtbar, wurde die farbe übersteigendes, aus dem tafelbild heraustretendes gestaltungsmittel. Meine neueste malerei lotet nicht ausschließlich nach der tragik des exzesses. die alleinige konzentration auf die tonart rot (blut) wurde aufgegeben, hat sich sublimiert zur verwendung aller farben des spektrums. Die farben der freude, des jubels, des festes, der ekstase, des überschwanges, des keimens der auferstehung, farben kosmischer visionen von fremden sonnen, veilchenweißes licht von flammen und blitze einer brennenden, schmelzenden galaxie sollen die malerei bestimmen. die lichtgloriole des lachenden auferstandenen von der kosmischen nacht. farben der reife, des herbstes, der überfülle sollen sich ausschütten. der geschmack des ausgegorenen weines soll aus der farbe mit den augen geschmeckt werden. mein theater habe ich immer als ritual und kult gegenüber dem leben empfunden, ebenso die in mein theater eingebundene malerei. der maler (celebrant) trägt ein ritualgewand. auf dem befleckten, besudelten mal hemd seismographiert sich die passion und wiedergeburt alles kreatürlichen. am hemd zeichnet sich spontan, ohne daß der maler bewußt hand anlegt, die hieroglyphe des zufalls ab. zum zweck der reinigung wird farbe in das hemd gewischt. blutfeucht drückt sich der abstieg in den exzeß des opfers, in die grube, in die nacht des todes, des weltalls, des nichts ab. die passion, die entäußerung, das "blutschwitzen" des malers schreibt sich auf das hemd. gleichermaßen tragen sich die lichten und regenbogenhellen farben der auferstehung und der ewig wiederkehrenden entstehung aller weiten auf das weiße nesselgewebe auf. das anordnen und zueinander in beziehung bringen der farben im sinn der form hat viel zu tun mit der zubereitung einer reinen, puren konzentrierten (liturgischen) speise, ist etwas sakramentgleiches. eine verdichtung und verwandlung

der wirklichkeit entsteht, vergleichbar der transsubstantiation. Neue gesamtzusammenhänge, eine neue, übergeordnete substanz des wirklichen entsteht. die grundnahrung brot und wein wird für den (gläubigen christen) durch die transsubstantiation zu fleisch und blut des gottes, ist speise, welche einverleibt, immerwährende schöpferische teilhaberschaft am ganzen, sowie wiederkehr in die ewige lebendigkeit des seins vermittelt. gleichermaßen zieht uns die verdichtung, die weltveränderung der form ins sein und in das begreifen des ganzen. alle 5 durch das gesamtkunstwerk geschulten sinne sollen durch die malerei synästhetisch aktiviert und uns in einen zustand intensiven lebens versetzen. im o. m. theater werden geschmacks-, geruchswerte, klangfarben, visuell wahrnehmbare farben und tastbares, dem spielteilnehmer gegenübergestellt. die farben, die farbtemperaturen der malerei tragen ihre synästhetischen verbindungen in sich. die farbe muß schmeckbar, riechbar sich als tönender klang übermitteln und soll tastbar sein. das haptische bleibt weiterhin wesentlich. die farbpaste wird auf die leinwand gestrichen wie fett auf brot. farbschleim wird auf das bild geschmiert, suppige farbflüssigkeit fließt und spritzt auf das bild.

ein spektrum von konsistenzen wird von auge und hand ertastet. die einverleibung des essenziellen beansprucht

alle fünf sinne, die letztlich im schmecken kulminieren, münden. aus der erfahrung des geschmackes des schmeckens leitet sich geruch, tasterfahrung, farbe und ton ab. daher muß das erfassen eines bildes in die tiefe des schmeckens gehen. die durch die form verdichtete farbe wird mit dem gaumen des auges geschmeckt wie das konsekrierte, ungesäuerte weizenbrot und der konsekrierte wein, wie das fleisch und blut des gottes, welches in uns wirkt als essenzielle, seinserhaltende substanz des weltalls. die einverleibung, essen und trinken, das in gang bringen des stoffwechsels (das registrieren von geschmackswerten) ist wesentlicher bestandteil des o. m. theaters.

prinzendorf, januar 1990 hermann nitsch

Aus dem Hermann Nitsch Katalog der Galerie Krinzinger zur Ausstellung 1991.

We are very happy to offer you exclusive art prints by the Viennese Actionfilm artist Hermann Nitsch. Nitsch died some time ago. As you might know Dr. Ursula Krinzinger, who established the gallery in 1971, showed Nitsch several times and produced art prints for the KRINZINGER EDITION. Some of the prints in the online shop are very elaborated on canvas, with sand, or framing. Hermann Nitsch was specialized in his beginning on graphics therefore the quality of the paper was always important to him.

If you do have any questions, please feel free to contact me.

Hermann Nitsch Biographie

Der Künstler wurde 1938 geboren in Wien / born in Vienna, 2022 gestorben / died in Mistelbach

Lebte und arbeitete in Prinzendorf / lived and worked in Prinzendorf

AUSGEWÄHLTE EINZELAUSSTELLUNGEN / SOLO EXHIBITIONS

2022 Das 6-Tage-Spiel

Hermann Nitsch 20. Malaktion Secession, Oficine 800, Venice, Italy

2021 Malaktion „Walküre“, Bayreuther Festspiele

Hermann Nitsch – Bayreuth Walküre, Nitsch Museum, Mistelbach, Austria

Hermann Nitsch – Sinfonia Napoli, Museo Hermann Nitsch, Naples, Italy

Hermann Nitsch. Das Orgien Mysterien Theater, Museum für dekorative Kunst und Design, Riga

Hermann Nitsch. Mythos - Passion, Werke aus der Sammlung Jaegers, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg, Germany

Bayreuth Prelude, Galerie RX, Paris

Bayreuth Stories, Galerie RX, New York

Farbe als Material, Burg Vischering, Lüdingshausen, Germany

2020 Hermann Nitsch - Neue Arbeiten, Nitsch Museum, Mistelbach, Austria

Hermann Nitsch - Sinfonia Napoli, Museo Hermann Nitsch, Napels, Italy

Hermann Nitsch: Im Rausch der Farben, Galerie Jahn Pfefferle, Munich, Germany

Hermann Nitsch: The Shape of Colour, Gallery RX, Paris, France

Hermann Nitsch, Bechter Kastowsky Galerie, Liechtenstein Schaan, Liechtenstein

2019 Hermann Nitsch, Albertina Museum, Vienna, Austria

Hermann Nitsch, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck, Austria

Hermann Nitsch, Marc Straus, New York, USA

Hermann Nitsch, Richard Koh Fine Art, Bangkok, Thailand

2018 Hermann Nitsch: Peintures, Galerie RX, Paris, France

Hermann Nitsch - Leben und Arbeit, Nitschmuseum, Mistelbach, Austria

Hermann Nitsch - Soloprästentation, Marx Straus Gallery, New York, USA

Hermann Nitsch, Massimo de Carlo Gallery, London, UK

2017 hermann nitsch, marc straus gallery, new york city

Celebrating life", iaga contemporary art, cluj/napoca (ro)

hermann nitsch - la crudeltá nell'arte, capit romagna, ravenna (it)

hermann nitsch - o.m.t. colore dal rito, museo ciac, foligno (it)

2016 Hermann Nitsch - Galerie 422, Gmunden, from 07 Jul 2016

ExistenzFest. Hermann Nitsch und das Theater - Museum Villa Stuck, Munich

Hermann Nitsch - Selected Posters From 5 Decades - Rumpsti Pumsti, Berlin

2015 Hermann Nitsch - Marc Straus, New York, NY

12 Werke auf Papier 70. Malaktion - Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck

2014 Das Orgien Mysterien Theater - Danubiana - Meulensteen Art Museum, Bratislava

Hermann Nitsch - Malaktion - Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Wien

Hermann Nitsch - Orgien Mysterien Theater Hong Kong - CIA, Hong Kong

Aktionsmalerei, Dirimart, Istanbul

New york 2011, Nitsch Foundation, Wien

2013 55. Biennale Venedig 2013, Biennale Venedig, Italy

in progress. Werke aus der mumok Sammlung, MUMOK Wien

Hermann Nitsch, SINNE UND SEIN Retrospektive, Hermann Nitsch Museum, Mistelbach

2012 Hermann Nitsch, Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt

Hermann Nitsch was born in 1938 and died 2022 in Austria.

He lived and worked in Prinzendorf, Austria as well as Asolo, Italy. In the 1960’s and early 1970’s he was deeply involved with the Wiener Aktionismus (Viennese Actionism) as one of the co-founders of the movement (alongside Günter Brus, Otto Muel, Rudolf Schwarzkogler). Most famously he is known for the Orgien und Mysterien Theater (Theatre of Orgies and Mysteries) that staged around 100 performances between 1962 and 1998. The medium of painting is deeply rooted in Hermann Nitsch's artistic work and is inspired by the confrontation of religion, spiritualism and creativity. Hermann Nitsch's works are exhibited internationally as well as collect by important international Institutions such as:

Museum of Modern Art, New York; Guggenheim Collection, New York; Metropolitan Museum, New York; Museum University of Yale; tang, New York; Hudson Valley Center for Contemporary Art, New York; Walker Art Center, Minneapolis; Busch-Reisinger Museum, Harvard University, Cambridge; Saint Louis Art Museum, St. Louis, Missouri; Station Museum of Contemporary Art Houston, Texas; Gallery of Ontario, Toronto; Tate Gallery, London; Centre Georges Pompidou, Paris; Stedelijk van Abbe Museum, Eindhoven; Stedelijk Museum, Amsterdam; Museo Capodimonte, Neapel; Galleria d’arte moderna, Bologna; Mar, Museo d´arte della città di Ravenna; Castello die Rivoli; GAM, Turin; Mart, Rovereto; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Museum Ludwig, Köln; Nationalgalerie Berlin; Lenbachhaus, München; Staatsgemäldesammlung München; Museum Brandhorst, München; Graphische Sammlung, München; Staatsgalerie Stuttgart; Kunsthalle Hamburg; Museum Neue Galerie, Saarbrücken; GfzK, Leipzig; Schloss Morsbroich, Leverkusen; Kunstmuseum Bern; Kunstmuseum Winterthur; Albertina, Wien; Mumok, Wien; Österreichische Galerie Belvedere, Wien; Leopold Museum, Wien; Lentos, Linz; Rupertinum, Salzburg; Ferdinandeum, Innsbruck; Sammlung Friedrichshof, Zurndorf; Nitsch Museum, Mistelbach